Jetzt geht es an die Wäsche. Waschmittel abseits des Gekauften zu besorgen, hatte mich schon vor langer Zeit interessiert. Eben mein Faibel für Selbstgemachtes. Nun las ich im Internet hier und dort, kam auf die eine oder andere Spur. Aus dem Titel kann man schon erahnen, in welche Richtung es ging. Kurzum: einige Experimente kamen in der Zeit zu stande.
Mein erster Weg führte dank Internet recht schnell zu den Waschnüssen. Sie stammen vom Waschnußbaum in Indien beheimatet, der auch Seifenbaum genannt wird. Saponine sind reichlich in den Nüssen enthalten. Die getrockneten Nüsse werden geknackt und können als Waschmittel, als Haarwaschmittel, als Spülmittel verwendet werden. Meist werden sie in 500 g Stoffbeutel verkauft. Pro Waschladung habe ich immer etwa 6-8 halbe Nüsse genommen. Die Nüsse können zwei- bis dreimal pro Waschgang verwendet werden. Danach habe ich sie getrocknet gesammelt, bei Bedarf nach Augenmaß in der Menge bei 1 l Wasser aufgekocht, den Sud nach einiger Ziehzeit (bis er etwa abgekühlt ist) abgeseiht, in eine Flasche umgefüllt und als Spülmittel benutzt. Die Waschnüsse gehen auf den Kompost. Die Waschsubstanz ist biologisch abbaubar (ca. 22 Tage), jedoch wird den Saponinen eine Fischgiftigkeit nachgesagt. Kritiker wenden ein, daß die Waschnuß durch ihren Hype in Europa vermehrt exportiert wird, im Preis steigt und in den Ursprungsländern dadurch Nachteile für die heimische Bevölkerung entstehen.
Wirkung von Waschnüssen: am Anfang war ich von den Waschnüssen begeistert, jedoch sie stetig ab. Meinen Vorrat werde ich sukzessive aufbrauchen, jedoch keinen Neuen anschaffen. Waschnüsse waschen. Ja, das tun sie. Jedoch ist ihre Waschkraft bei Kleinkindermatschessensdreckkleidung gelinde gesagt suboptimal. Wäsche, die einfach nur getragen ist, also keine Flecken hat, wird ohne Probleme sauber. Leicht dreckigere auch. Jedoch Wäsche mit Flecken verschiedener Art wird nicht sauber. Der Fleck bleibt einfach da. Nun hätte ich die Wahl, entweder viel Fleckensalz oder mit Gallseife vorab (bei zig Kinderkleidung alltagsunpraktikabel) zu arbeiten. Auch werden die starken Flecken nur wenig von der Sonne gebleicht. Noch ein Hinweis: Waschnüsse enthalten kein Bleichmittel. Die Wäsche vergraut mit der Zeit. Entweder muß man Bleichmittel hinzusetzen oder mit der Sonne bleichen.
Fazit zu Waschnüssen: Preistechnisch sind sie in Ordnung. Vorteil ist ihre Mehrfach- und Weiterverwendung. Nachteil ist ihre geringe Fleckenkraft. Wer nur benutzte Erwachsenenwäsche ohne Flecken hat, kann Waschnüsse gut nutzen. Ansonsten empfehle ich sie weniger.
Kastaniensud: da die Regionalisten unter den Ökoleuten Waschnüsse wegen ihres weiten Weges verpönen, suchen sie nach heimischen Alternativen. Im Grunde braucht man nur eine Pflanze mit sehr hohem Saponingehalt. Für Laien: das ist die chemische Verbindung, die schäumt und wäscht. Seifenkraut wäre eine Variante (der Name sagt alles), Kastanien eine andere. Bei Experiment Selbstversorgung stieß ich vor einiger Zeit auf den Beitrag zum Kastaniensud. Im Herbst sammelt man die Kastanien, trocknet sie. Zum Waschen muß man sie mindestens grob zertrümmern, besser noch mahlen. Mit Wasser und den Kastanien wird ein Sud gekocht, nach dem Abseihen wird er als flüssiges Waschmittel verwendet. Ich bin zwar neugierig, probiere gerne mal Neues aus, aber hier war ich wirklich sehr kritisch. Bis zum Sud bin ich gekommen und habe dann eine Abkürzung als Test genommen. Was als Waschmittel funktionieren soll, muß mindestens das Händewaschen aushalten. Jedoch war die Reinigungskraft sehr, sehr gering. Zudem trockneten sie bei mir noch die Hände aus. Also doch nicht als Waschmittel nutzen.
Was bleibt noch als Alternative zum herkömmlichen Waschmittel? Selbermachen natürlich. Waschsoda, Natron, Zitronensäure und Kernseife sind die Bestandteile des selbstgemachten Waschmittels. Das Rezept finden Sie hier bei Langsamerleben. Die Zutaten gibt es in Drogerien oder großen Supermärkten. Preislich bleibt man auf dem Niveau von billigem Industriewaschmittel. Bei der Herstellung dauert das Reiben der Kernseife am längsten, etwa 10 Minuten.
Nun zur Waschkraft: es ist besser als die Waschnuß-Variante, aber auch hier versagt es bei Kleinkindermatschessensdreckflecken. Bleichmittel ist nicht vorhanden, also vergraut die Kleidung. Die Sonne kann abhelfen. Hätte ich hier normale Wäsche mit ein paar Flecken ab und zu, wäre es für mich eine gute Alternative. Aber hier wuseln zwei Rabauken herum, die fleckaffin sind. Deswegen habe ich mich dann wieder von dem selbstgemachten Waschmittel verabschiedet.
Wo bin ich jetzt gelandet? Seit einiger Zeit verwende ich wieder normales Waschmittel. Ich bin auf das Froschwaschmittel umgestiegen und mit ihm sehr zufrieden. Ja, es ist etwas teurer als Nichtökowaschmittel, jedoch ist es mir wert. Vielleicht komme ich später noch einmal zum selbstgemachten zurück, wenn hier die Flecken weniger farbfleckintensiv sind.
Was nehmen Sie für ein Waschmittel? Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Alternativen zum normalen?
Mein erster Weg führte dank Internet recht schnell zu den Waschnüssen. Sie stammen vom Waschnußbaum in Indien beheimatet, der auch Seifenbaum genannt wird. Saponine sind reichlich in den Nüssen enthalten. Die getrockneten Nüsse werden geknackt und können als Waschmittel, als Haarwaschmittel, als Spülmittel verwendet werden. Meist werden sie in 500 g Stoffbeutel verkauft. Pro Waschladung habe ich immer etwa 6-8 halbe Nüsse genommen. Die Nüsse können zwei- bis dreimal pro Waschgang verwendet werden. Danach habe ich sie getrocknet gesammelt, bei Bedarf nach Augenmaß in der Menge bei 1 l Wasser aufgekocht, den Sud nach einiger Ziehzeit (bis er etwa abgekühlt ist) abgeseiht, in eine Flasche umgefüllt und als Spülmittel benutzt. Die Waschnüsse gehen auf den Kompost. Die Waschsubstanz ist biologisch abbaubar (ca. 22 Tage), jedoch wird den Saponinen eine Fischgiftigkeit nachgesagt. Kritiker wenden ein, daß die Waschnuß durch ihren Hype in Europa vermehrt exportiert wird, im Preis steigt und in den Ursprungsländern dadurch Nachteile für die heimische Bevölkerung entstehen.
Wirkung von Waschnüssen: am Anfang war ich von den Waschnüssen begeistert, jedoch sie stetig ab. Meinen Vorrat werde ich sukzessive aufbrauchen, jedoch keinen Neuen anschaffen. Waschnüsse waschen. Ja, das tun sie. Jedoch ist ihre Waschkraft bei Kleinkindermatschessensdreckkleidung gelinde gesagt suboptimal. Wäsche, die einfach nur getragen ist, also keine Flecken hat, wird ohne Probleme sauber. Leicht dreckigere auch. Jedoch Wäsche mit Flecken verschiedener Art wird nicht sauber. Der Fleck bleibt einfach da. Nun hätte ich die Wahl, entweder viel Fleckensalz oder mit Gallseife vorab (bei zig Kinderkleidung alltagsunpraktikabel) zu arbeiten. Auch werden die starken Flecken nur wenig von der Sonne gebleicht. Noch ein Hinweis: Waschnüsse enthalten kein Bleichmittel. Die Wäsche vergraut mit der Zeit. Entweder muß man Bleichmittel hinzusetzen oder mit der Sonne bleichen.
Fazit zu Waschnüssen: Preistechnisch sind sie in Ordnung. Vorteil ist ihre Mehrfach- und Weiterverwendung. Nachteil ist ihre geringe Fleckenkraft. Wer nur benutzte Erwachsenenwäsche ohne Flecken hat, kann Waschnüsse gut nutzen. Ansonsten empfehle ich sie weniger.
Kastaniensud: da die Regionalisten unter den Ökoleuten Waschnüsse wegen ihres weiten Weges verpönen, suchen sie nach heimischen Alternativen. Im Grunde braucht man nur eine Pflanze mit sehr hohem Saponingehalt. Für Laien: das ist die chemische Verbindung, die schäumt und wäscht. Seifenkraut wäre eine Variante (der Name sagt alles), Kastanien eine andere. Bei Experiment Selbstversorgung stieß ich vor einiger Zeit auf den Beitrag zum Kastaniensud. Im Herbst sammelt man die Kastanien, trocknet sie. Zum Waschen muß man sie mindestens grob zertrümmern, besser noch mahlen. Mit Wasser und den Kastanien wird ein Sud gekocht, nach dem Abseihen wird er als flüssiges Waschmittel verwendet. Ich bin zwar neugierig, probiere gerne mal Neues aus, aber hier war ich wirklich sehr kritisch. Bis zum Sud bin ich gekommen und habe dann eine Abkürzung als Test genommen. Was als Waschmittel funktionieren soll, muß mindestens das Händewaschen aushalten. Jedoch war die Reinigungskraft sehr, sehr gering. Zudem trockneten sie bei mir noch die Hände aus. Also doch nicht als Waschmittel nutzen.
Was bleibt noch als Alternative zum herkömmlichen Waschmittel? Selbermachen natürlich. Waschsoda, Natron, Zitronensäure und Kernseife sind die Bestandteile des selbstgemachten Waschmittels. Das Rezept finden Sie hier bei Langsamerleben. Die Zutaten gibt es in Drogerien oder großen Supermärkten. Preislich bleibt man auf dem Niveau von billigem Industriewaschmittel. Bei der Herstellung dauert das Reiben der Kernseife am längsten, etwa 10 Minuten.
Nun zur Waschkraft: es ist besser als die Waschnuß-Variante, aber auch hier versagt es bei Kleinkindermatschessensdreckflecken. Bleichmittel ist nicht vorhanden, also vergraut die Kleidung. Die Sonne kann abhelfen. Hätte ich hier normale Wäsche mit ein paar Flecken ab und zu, wäre es für mich eine gute Alternative. Aber hier wuseln zwei Rabauken herum, die fleckaffin sind. Deswegen habe ich mich dann wieder von dem selbstgemachten Waschmittel verabschiedet.
Wo bin ich jetzt gelandet? Seit einiger Zeit verwende ich wieder normales Waschmittel. Ich bin auf das Froschwaschmittel umgestiegen und mit ihm sehr zufrieden. Ja, es ist etwas teurer als Nichtökowaschmittel, jedoch ist es mir wert. Vielleicht komme ich später noch einmal zum selbstgemachten zurück, wenn hier die Flecken weniger farbfleckintensiv sind.
Was nehmen Sie für ein Waschmittel? Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Alternativen zum normalen?
Hallo!
AntwortenLöschenIch bin beim Kastanienwaschmittel hängen geblieben. Es funktioniert wirklich gut bei nicht stark verfleckter Wäsche und wächst vor der Haustüre.
Natürlich habe ich den Vorteil, dass meine Kinder keine fleckige Wäsche mit nach Hause bringen.
Allerdings sage ich immer - es muss nicht immer entweder oder sein. Sprich ich habe zusätzlich konventionelles Waschmittel zu Hause und verwende es ab und an, wenn ich mehr Bedarf habe. Meist kommt jedoch Kastanienwaschmittel zum Einsatz.
lg
Maria
Ja, ich bin auch nicht für Entweder - Oder. Nur parallel noch ein Waschmittel selbst herstellen schaffe ich zeitlich nicht. Aber die Einstellung ist gut.
LöschenWas auch noch helfen kann: Für die Kinder spezielle "Buddelsachen" haben. Die werden angezogen, wenn die Kinder aus Kiga oder Schule heimkommen und spielen gehen oder sontwas machen, wobei man sich gerne ordentlich eindreckt. Dann werden sie nicht gleich gewaschen, wenn sie etwas dreckig oder fleckig sind, sondern trotzdem ca. eine Woche lang benutzt und erst dann gewaschen. Die sehen dann von Hause aus nicht so dolle aus, aber dann macht's auch nix, wenn mal ein Dreiangel drin ist oder ein neuer Fleck dazukommt. Und Muttern muß sich nicht so arg viel Mühe mit der Wäsche geben...
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