In den Gärtner-Fingern juckt es: Gartenarbeit im März

Schneeglöckchen
Im Herbst gesetzt, 4-5 Monate später schon am Blühen: Schneeglöckchen. Foto: Frau B.

*Ende Februar beginnt eine quälende Zeit für mich als Gärtnerin, vor allem dann, wenn der Schnee geschmolzen ist und die Temperaturen über 2, 2° C liegen. Voller Sehnsucht schare ich mit meinen Gärtner-Füßen und will endlich wieder in der Erde wühlen, aussäen, pflanzen, schneiden und frisches Grün und blühende Blumen sehen! Die Tage bis Mitte März ziehen sich elend lange hin. Doch dann ist es endlich soweit: relativ stabil sind die Temperaturen um 5 °C, nachts fröstelt es natürlich noch. 


Winterlinge sind neben Schneeglöckchen die ersten wichtigen Blühpflanzen für die Insekten. Foto: Frau B.

Die Gartensaison ist eröffnet!

Heuer habe ich zunächst den ersten Kompost gehoben, der seit einem Jahr im ersten vom Dreier-Kompost vor sich hinarbeitet. Den zweiten werde ich dann im Frühsommer ausheben, der dritte ist jetzt im Anfangsstadium und darf einige Monate verkompostieren.

Wie immer ist das Kompost-Heben mit Überraschungen verbunden. Wo kommen eigentlich die Steine her? Wieso wachsen ganz unten Blumenzwiebeln? Sind es Krokusse oder Schneeglöckchen? Erst einmal alle Zwiebeln vorsichtig retten und einbuddeln. Im übrigen zergeht das typische Katzenstreu nur schlecht. Es schmiert fürchterlich. In kleinen Klumpen arbeite ich es dennoch unter, weil es für unseren Sandboden in Krummel-Wasserspeicher vielleicht nützlich sein könnte. So meine Hoffnung.




Die ersten Spitzen des Schnittlaus schauen schon heraus. Foto: Frau B.


Stauden zurückschneiden im Frühjahr

Als nächstes schnappe ich mir die Gartenschere und schneide die Stauden zurück. Ich lasse sie immer über den Herbst und Winter stehen. Als Rückzugsort für allerlei Getier. Die Fetthenne treibt schon aus, ebenso die Astern und der Schnittlauch. Die Nachtkerzen-Samen streife ich ab und streue sie einfach aus. 
Auf jeden Fall ist es gut, dass jetzt eine Kompost-Box frei ist, die sich schnell wieder mit dem Schnittgut füllt. Einmal Regenwasser und Küchenabfälle drauf - schon sinkt es ein.
Genau so lasse ich Laub außer vom Walnuss-Baum liegen. Letzteres schmiert wirklich arg. Ansonsten deckt das Laub die Pflanzen und Erde zu. Darunter verkriechen sich die Marienkäfer und Co. Wie  eine kuschelige Bettdecke. Selbst jetzt im Frühjahr lasse ich hier und die Laub-Inseln stehen, wenn unter den Blättern viele, viele Insekten sind. Am Ende ist es auch Dünger. Die Krokusse schaffen es durch die Laubschicht ohne Probleme, ebenso Winterlinge und Schneeglöckchen.

Kühlkeimer im März aussäen: Akelei, Hauhechel u.a. in der Pflanzen-Kinderkrippe. Foto: Frau B.

Die Stauden-Kinderkrippe: Kühlkeimer aussäen

Zwei Dinge sagt ein Gärtner in einem Atemzug: ich habe keine Platz - ach, da findet sich noch ein Plätzchen. Nach dem Pflanzen-Kaufrausch letztes Jahr brauchte ich jetzt einen gewissen Ersatz. Als Gärtner bin ich eben ein wenig süchtig. Liebend gerne säe ich aus. Schnell fand ich Stauden-Samen, Pflanzen, die ich gaaaaaaanz unbedingt noch brauche. Orangene Nachtkerze, Hauhechel, verschiedene Akeleien-Sorten fand ich bei Walter Wolf von Saatgut-Vielfalt (unbezahlte Werbung). Alle Kühlkeimer sind jetzt ausgesät. Die frostigen Nächte und kühleren Tage sind für die Keimung ideal. Wie in einer Kinderkrippe stehen jetzt die Töpfe am Beetrand.
Dieses Jahr darf ich dann das erste Mal das selbstgebaute Gewächshaus benutzen. Da ich null Ahnung habe, probiere ich einfach mal aus, was funktioniert. Salat und Kohlrabi sind ausgesät. Zumindest beim Salat keimen die ersten Saaten. Im Frühbeet hat das Kind Radieschen gesät. Da die Samen groß genug sind, liegen sie gleich im richtigen Abstand, so dass ich nicht mehr verjüngen muss. Radieschen kommen bei mir nur im Frühjahr und im Herbst. Sie brauchen doch weniger Licht, der Sommer ist ihnen zu hell.
Weiße Scilla blüht nun kräftig. Foto: Frau B.

Die Lenzrose fängt mit Blühen an. Foto Frau B.

Vorbereitung Gemüsegarten

Zuletzt werde ich in den nächsten Tagen den Gemüsegarten für die Gartensaison 2021 vorbereiten. Ich grabe nicht um, sondern gehe mit den Gruber durch. Alte Reste, Unkraut hole ich so raus. Komposterde drauf, glatt ziehen - hoffentlich sind die Tage dann auch wärmer, so dass der Salat aus dem Gewächshaus ins Beet ziehen kann. Dann im April. So mein Plan, aber Pläne ändern sich immer. Auf jeden Fall stehen Spinat, Zuckererbsen, Rote Beete, Schwarzwurzeln zur Aussaat bereit, Steckzwiebeln habe ich auch schon besorgt.

*Nach der großen Gartenumgestaltung im letzten Jahr beginnt heuer das wirklich-richtige Gärtnern.

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