Feste Seife ist nachhaltig

Hände mit fester Seife zu waschen ist nachhaltiger! Foto: josupewo / pixelio.de
Welche Seife nutzen Sie zuhause zum Waschen? Flüssige oder feste? Und auf Arbeit? Und in Ihrem Bekannten- und Verwandtenkreis?
Flüssigseife hat in den letzten Jahre einen richtigen Siegeszug gestartet. Überall findet man sie in den Spendern – sei es in privaten Haushalten oder im Büro. Natürlich hat mich vor meiner Seifensiederzeit die flüssige Seife auch fasziniert. Sie kam da in so schönen Farben daher, verzauberte mit manchem exotischem Duft und trug phantastische Namen. Außerdem sah sie neben dem Seifenstück irgendwie moderner, hipper aus. Im Büro- oder Geschäftsbereich wird der hygienische Vorteil immer herausgestrichen: das Stück Seife wird eben nicht mehr von dutzenden unterschiedlichen Händen angefaßt, sondern es wird eben nur kurz auf den Seifenspender gedrückt.
Meine Einstellung änderte sich, als ich mich mit der Seifensiederei beschäftigte. Da blickte ich mal genauer auf die Inhaltsstoffe von Flüssigseifen und verglich mit denen meiner eigenen. Da beschäftigte ich mich intensiver mit der Frage nach dem Duft oder nach den Farben. Und ich nahm bewußt die Haltbarkeit, die Nutzungsdauer von Stückseifen vs. Flüssigseife wahr.
Letztlich stellte ich peu à peu fest, daß das feste Stück Seife zu unrecht in den letzten Jahren so unbeachtet wurde. Es ist in vielerlei Hinsicht nachhaltiger als seine flüssige Verwandte.

6 Vorteile der Stückseife gegenüber Flüssigseife

  • hautschonender- und verträglicher wegen der geringen Anzahl an verwendeten Rohstoffen: zum Seifensieden braucht man nur Wasser, Fett und Natriumhydroxid. Die drei Bestandteile machen eine Seife aus. Mehr braucht es nicht. Keine Konservierungsmittel, keine unnötigen Zusatzstoffe.
    Natürlich kann man das Wasser in der festen Seife durch andere Flüssigkeiten wie Milch, Bier, Kräutertee etc. ersetzen. Auch das Fett kann aus verschiedenen Sorten wie Sonnenblumenöl, Olivenöl, Macadamiaöl etc. bestehen. Und wer es mag, kann auch naturbelassene Düfte der Seife oder andere Zutaten, die beispielsweise Peelingeigenschaften (Mohn, Haferflocken) haben, hinzugeben. Aber es bleibt dabei: keine unnötigen Zusatzstoffe für Haltbarkeit, Geschmeidigkeit etc. braucht man. Zudem vermeidet man die Verbreitung von Tensiden und den unnötigen Verbrauch von zuviel Wasser. Denn Flüssigseife besteht großteils aus Wasser. Zur Problematik von Tensiden gibt es auf dem Blog Langsamerleben einen guten Artikel.
  • Festseife hat eine längere Nutzungsdauer: können Sie sich noch daran erinnern, wie lange Sie gebraucht haben, um ein Stück Seife zu verbrauchen? Sie hält (fast) ewig. Je nach Anzahl der Personen im Haushalt kann man sie mehrere Monate nutzen. Und wie sieht es bei der Flüssigseife aus? Sie ist schneller zu Ende, weil man u. a. mehr Seife als benötigt, nimmt.
  • Festseife schont den Geldbeutel: von der langen Lebensdauer eines Seifenstückes ist es nicht mehr weit, die Frage nach der Wirtschaftlichkeit zu stellen. Die gute Nachricht vorweg: Sie als Seifennutzer haben mehr davon als ich als Seifenhersteller. Denn da feste Seife sich nicht so schnell aufbraucht, muß man weniger kaufen und schont so den Geldbeutel. Zudem ist im Verhältnis feste Seife preiswerter als Flüssigseife.
  • Festseife spart Transportwege: aus der längeren Nutzungsdauer ergibt sich logischerweise nicht nur ein geringerer Verbrauch, eine Schonung des Geldbeutels, sondern indirekt weniger Wege beim Transport. Denn wenn weniger Seife vom Hersteller über den Verkäufer zum Kunden transportiert wird, dann braucht es weniger Fahrten mit dem LKW etc. Nun mag es für ein Stück Seife irrelevant sein, aber für die Masse der Bevölkerung rechnet sich da schon etwas zusammen.
  • Festseife spart Verpackung und ist umweltschonender verpackt: Flüssigseife braucht einen Seifenspender. Entweder wird sie im selbigen verkauft, oder man kauft sie in einem Nachfüllpack, den man dann in den eigenen Seifenspender umfüllen muß. Ganz schön viel Verpackung und zudem auch noch aus Plastik, was auch nicht gerade umweltschonend und nachhaltig ist. Dagegen sieht es bei Festseife besser aus. Oft wird sie in Pappe verpackt verkauft, die abbaubar oder recycelbar ist. Zudem braucht man zur Verpackung an sich einfach weniger Material. Das schont Ressourcen und unsere Natur. Übrigens packe ich meine Seife immer in Papier beim Versenden ein.
  • Festseife schont Waschlappen: ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie grau der Waschlappen nach kurzer Zeit durch die Nutzung von Flüssigseife, zu der ich jetzt Duschgels einfachhalber mal mitzähle, wird? Er sieht schon nach wenigen Monaten trotz regelmäßigen Wechsel häßlich aus. Das passiert Ihnen mit fester Seife nicht.
Übrigens sollten Sie Ihr Stück Seife immer zwischen dem Waschen trocken halten. Denn gegenüber der Flüssigseife ist sie eine kleine, liebenswerte Mimose. Warum, habe ich hier erklärt.

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