Gartenlehre I: Kauf größere Pflanzen, sonst wird es nix

Dieses Jahr hatte ich mir im Frühjahr vorgenommen, die Rabatte an der Einfahrt doch mal gärtnerisch zu gestalten. Eigentlich soll der Garten generell umgestaltet werden. Die Vorbesitzer haben hinter dem Haus 3 Carports hingebaut, dazu einen sinnlosen Swimmingpool, der ein verreckter Naturteich ist. Vor dem Haus stand ein rieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeesiger Lebensbaum, der bewirkte, daß selbst im Sommer in den Räumen nach Süden ab Nachmittag totale Finsternis herrschte. Die lange Auffahrt ist mit Rasengittersteinen gepflastert. Hie und da hatten sich vereinzelt Blumen niedergelassen. Oder der Vorbesitzer pflanzte mal unkontrolliert eine Rose so dahin. Also gärtnerisch schön ist der Garten nicht.
Der Lebensbaum wich schon in unserem ersten Jahr, endlich mal Sonne! Vor dem Haus kommt dann ein Carport an die Stelle hin, hinter dem Haus eine Sitzecke, mein Gemüsebeet. Dazu muß der verreckte Swimmingpool noch abgerissen werden, der dank beruflicher Tätigkeit des Vorbesitzers komplett einbetoniert ist. So ein Pool kann ja auch flinke Füße bekommen, selbst wenn er zu zwei Drittel im Boden steckt ;-).
Kurzum eigentlich wollte ich ursprünglich den Vorgarten erst mit der großen Umgestaltung bepflanzen. Also blieb er in den letzten Jahren wild (auch mangels Zeit dank zwei kleinen Rabauken).

Nur packte mich im Spätwinter heuer der Ehrgeiz. Ich wollte ein, zwei Blümchen haben. So ein klitzekleines bißchen gärtnerische Schönheit. Und das Gefühl des Schaffens. Also befreite ich die Rabatte von diversen kleinen Ahornbäumchen, Fichten, Efeu und anderem Unkraut. Häckelte, häckelte, häckelte. In Anbetracht zukünftiger Neugestaltungen dachte ich mir, kaufe ich Stauden, die den Bienen gut tun, diverse Umpflanzungen mitmachen und ein paar Farbkleckse bringen. Es soll ja so ein gärtnerischer Zwischenstand sein. Meine Wahl fiel auf Sonnenhut, Scharfgabe, Zwergastern und Schwarze Flockenblume. Da mir zu dem Zeitpunkt keine Staudengärtnerei in meiner Nähe einfiel, bestellte ich online bei Bakker.


Ich sag mal so: man muß seine Erfahrungen eben machen. Da die Versandgärtnerei gerade Jubiläum feiert, gibt es diverse Geschenke dazu. Ich entschied mich für 10 Obststräucher, die sich dann als 2 Johannisbeerene, 2 Brombeeren, eine Unbekannte und 5 Erdbeeren entpuppte, wobei ich mich bis heute frage, wieso eine Erdbeere ein Obststrauch ist ;-).

Schnell kam die Bestellung an. Bis auf die Zwergastern war der Rest Wurzelteile der Stauden. Also keine ganze Pflanze. Am nächsten Tag pflanzte ich alles ein, grub, verteilte gute Komposterde.

Das Ende vom Lied? Hätte ich nicht die Obststräucher, wäre es ein kompletter Reinfall. 3 Zwergastern wurden Opfer von Schnecken, 2 Sonnenhüte versuchen sich mühsam im Wachsen. Der Rest ruht in der Erde. Zum Glück geht es den Obststräuchern gut.

Meine Lehre daraus: ich kaufe nur noch ganze Stauden und kümmere mich um eine Gärtnerei in meiner Nähe. Eine entdeckte ich letztes Wochenende. Notfalls muß irgendwie der Baumarkt herhalten. Denn diese Wurzelteile wachsen nicht. Lege ich zwei, drei Euro dazu, habe ich eine kräftige, gute Pflanze.

Wie sind Ihre Erfahrungen so?

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